Gefährliche Leidenschaft?

Welche Leidenschaft ist hier gefährlicher – die für Schußwaffen, oder die für eine gefährliche Frau?
Und was passiert, wenn beide miteinander verknüpft werden?

Das ist kurz und knapp das zentrale Thema, an dem sich der Film entlanghangelt. Inhaltlich ist er nicht spektakulär – ein früher Aufguß der „Bonnie an Clyde“ – Thematik, wobei aber klar zum Ausdruck kommt, daß „Sie“ der wirklich böse Charakter ist und „Er“ nur ein großer Junge, der gern mit Pistolen spielt, von „Ihr“ aber fest im Griff gehalten wird.

Doch die Stärke dieses Films ist nicht seine Story, die Stärke sind eindeutig die Bilder. Vor ständig wechselnder Szenerie reihen sich die Handlungsstationen locker – aber logisch aufeinander aufbauend – aneinander. Dabei gelingen vereinzelt sehr starke Szenen, die stets von kurzen, markigen Dialogen begleitet sind. („Wir nehmen das Baby mit; wenn wir das Baby mitnehmen, dann schießen sie nicht auf uns“).

Schade daß einige Passagen dabei nicht synchronisiert wurden, vielleicht weil sie zu heftig sind?

Bilder und Worte – im Zusammenspiel mit der Musik verleihen sie dem Film immer wieder ein ungeheures Tempo. In der Schlußphase ist er regelrecht aufregend.

„Gefährliche Leidenschaft“ wird von der Kritik häufig als „Noir-Krimi“ eingestuft. Ich habe den Film jedoch anders erlebt. Über dem Geschehen liegt zwar ständig eine düstere, pessimistische Grundstimmung, aber vordergründig handelt es sich in meinen Augen um einen ganz frühen Action-Reißer.

Ich gebe vier Sterne, wegen des erkennbar hohen Aufwandes in allen Bereichen (Kulisse, Kameraarbeit, Dialog usw.), der bei dieser Produktion unvermeidlich angestellt werden mußte, um aus einer eher simplen Story das Äußerste herauszuholen.